Bellarina goes Belgien

Am Mittwoch, den 6. Juni 2007 war es endlich soweit. Nach langen Vorbereitungsarbeiten und Tanzproben trafen sich 28 Bellarinas sowie sieben Betreuerinnen und Betreuer am Flughafen Schwechat, um mit Brussels Airlines in die belgische Hauptstadt zu fliegen.


Nach eineinhalb Stunden Flug wurde die Gruppe von Kristel Demaeres Bruder Marc empfangen und in die Innenstadt Brüssels geführt. Ein Stadtrundgang führte zur Grand Place und zum berühmten Manneken Pis, von dem es, man sollte es nicht glauben, auch ein weibliches Gegenstück gibt. 


Nach dem Abendessen ging es per Bus nach Antwerpen und auf den nahen Campingplatz De Lilse Bergen, wo die Caravans und Holzhütten bezogen wurden.


Am Donnerstag gab es gleich nach dem Frühstück eine Busfahrt ins zwei Autostunden entfernte Brügge, wo die Altstadt mittels eines Bootes besichtigt wurde. Mittelalterliche Häuser säumen das Ufer der Grachten. Alles in allem ist Brügge eine sehr bunte und interessante Stadt. 


Mit Lunchpaketen bewaffnet erreichten die Bellarinas am Nachmittag das Ufer der Nordsee bei Zeebrügge, wo aber trotz des eher schlechten, windigen Wetters gute Stimmung bei Ballspielen und Spaziergängen am breiten Sandstrand aufkam. Und natürlich mussten die Füße ins Wasser der Nordsee gesteckt werden.


Das Abendessen fand in einem sehr netten Restaurant am Rückweg nach Antwerpen statt und die Jugendlichen und Erwachsenen ließen sich Hühnchen mit Fritten oder Spare Ribs gut schmecken. 


Am Freitag wurde es nach dem erholsamen Tag am Meer dann wesentlich anstrengender. Schon am Vormittag stand ein Flamenco-Workshop auf dem Programm.


Am Nachmittag galt es, die Tänze für die erste Vorführung zu proben, die dann am Abend stattfand. Vor einem ca. 60köpfigen Publikum konnten die Bellarinas auf der Bühne des Campingplatzrestaurants mit ihren Tanzeinlagen begeistern. Der Abend endete recht spät mit Discomusik und Limbo-Dance.


Aber schon am Samstag hieß es erneut, alle Kräfte für einen abwechslungsreichen Tag zu sammeln. Gleich nach dem Frühstück stand den Bellarinas ein Teambildungs-Workshop bevor. Instruiert von einer belgischen Trainerin mussten bei strömendem Regen einige Aufgaben - natürlich gemeinsam - gelöst werden.


In Kleingruppen musste zum Beispiel ein Gruppenmitglied auf einer Tragbahre liegend von den anderen Jugendlichen möglichst schnell über Hindernisse befördert werden. Eine weitere Aufgabe bestand darin, einen Hindernisparcour zu bewältigen, wobei die Mädchen und Burschen  mittels eines Seiles am Handgelenk verbunden waren.


Nach dem Mittagessen stand dann ein Auftritt in einem Behindertenheim in Antwerpen im Rahmen eines Frühlingsfestes auf dem Programm. Auch dort beeindruckten die Bellarinas mit ihren Tanzkünsten das Publikum, das sowohl aus Heimbewohnern als auch aus deren Angehörigen bestand.


Es gab standing ovations und die Bellarinas mussten noch zwei Zugaben tanzen. Auch einige Heimbewohner wurden von den Rhythmen so mitgerissen, dass sie spontan auf die Bühne kamen - oder auch mit Sessel oder Rollstuhl dorthin gebracht wurden - und sich zu den Klängen von „Grease“ oder „I will follow him“ im Takt bewegten oder mittanzten.


Nach einem gemütlichen Abend am Campingplatz und einer eher kurzen Nacht war es leider schon Sonntag geworden, die Koffer wurden gepackt, die Hütten und Caravans geputzt und schon saßen alle wieder im Bus Richtung Flughafen. Nur ein Besuch des Atomiums, des Wahrzeichens von Brüssel, war noch möglich.


Um 14 Uhr hob dann das Flugzeug in Richtung Wien bereits von der Rollbahn ab. Es waren schöne Tage, die die Gruppe der Bellarinas sicherlich zu einer noch festeren Einheit verbunden haben, Tage, an die sich alle - auch mit Hilfe der unzähligen Fotos und eines Filmes - noch lange erinnern werden.


Ein großes Lob gebührt allen: den Bellarinas, die ihre Aufführungen und Workshops mit solcher Begeisterung absolviert haben, den Betreuern, die den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite standen und schon Wochen vor der Abreise mit der Planung der Reise begonnen hatten. Und nicht zuletzt Kristel Demaeres Bruder Marc und ihren „unzähligen“ Verwandten, die die Gruppe in Belgien begleitet und ihnen viel Neues gezeigt und erzählt haben.

Ein herzliches Dankeschön auch an alle Förderer und Sponsoren, durch deren finanziellen Beitrag es eigentlich erst möglich wurde, diese Reise durchzuführen und für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer erschwinglich zu machen.

 

Bericht von Peter Schubert, Juni 2007